Hamberge / Hansfelde in Holstein

In dem Buch Schönes Holstein aus dem Jahre 1957 ist auch folgendes über die anderen Orte und Landschaften an der Trave zu lesen:

Hamberge / Hansfelde

Der Name bedeutet Hohenberge und rührt von deutschen Siedlern her, die 1163 vom Lübecker Bistum hier in die Nähe einer aufgegebenen wendischen Siedlung Lancowe (= Lankau, sumpfiger Ort) auf der Höhe angsiedelt wurden. Im 19. Jahrhundert ging das Dorf durch Tausch an Stormarn über.

Die kleine aber sehenswerte Kirche hat einen breiten, rechteckigen Grundriss und steht auf einem hohen Feldsteinsockel; die übliche Trennung in Chor und Langhaus fehlt. Eigenartig ist der im Westen angesetzte hölzerne Glockenturm mit seinem tief heruntergezogenen Dach. Die Kirche mag um 1300 erbaut sein; sie ist aber wohl später mehrfach verändert worden, wodurch sich ihre eigentümliche Gestalt ergeben hat.

Von der Innenausstattung ist der reich verzierte Taufstein aus gotländischem Kalkstein besonders erwähnenswert. Zwei schwere, spätgotische Leuchter stammen aus dem Jahre 1518.

Die Glocke ist ausweislich der Kirchenbücher und der Inschrift von zwei lothringischen Meistern 1650 in Zarpen gegossen worden. Der mit der Kanzel vereinigte Altar ist eine 1722 gefertigte Arbeit des Lübecker Meisters Hassenberg. Die neue Ausmahlung, die der Lübecker Künstler Asmus Jessen 1927 in Anlehnung an ein bei der Restaurierung der Kirche entdecktes mittelalterliches Weinrankenmotiv vornahm, gibt dem Innern der Kirche einen stimmungsvollen Reiz.

Im Frühjahr 1957 ist der hölzerne Glockenturm durch ein Schadenfeuer vernichtet worden.

Die Südseite des Kirchhofes diente einst den Mennoniten, als ihnen das Begräbnis in Lübeck untersagt war, als Begräbnisstätte; der Sarg mit der Leiche wurde dabei von der Nord- zur Südseite durch die Kirche getragen. Die jetzt vermauerten Türen sind noch zu erkennen.

Am Organistenhaus im Dorfe ist eine Tafel angebracht, die an G. W. Pfingst erinnert, der 1792 bis 1799 hier als Organist wirkte und zuerst in Nordelbingen taubstumme Kinder reden lehrte.

Ab 1840 ging der Verkehr auf der neu gebauten Chaussee zwischen Hamburg und Lübeck durch die Ortschaften. In der Vorlage zur Flurkarte unter Kapitel 3.5 von Hamberge ist die Straße noch nicht eingezeignet. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Original der Flurkarte vor 1840 seinen Ursprung haben muss.

Ein Hindernis für den Warenverkehr zwischen den Hansestädten war das Zollhaus in Hansfelde. Der Dänische König Christian der VIII ließ hier den Zoll eintreiben. 1867 wurde das Zollhaus abgerissen.

Das Johannisfest in Hamberge und Hansfelde 12

Bis vor einiger Zeit wurde in dem Doppeldorf noch jährlich das Johannisfest in althergebrachter Weise begangen. Nachdem am Vorabend Knechte und Mägde Hutkränze und Sträuße für alle Teilnehmer, sowie einen 1 ½ m fassenden Riesenkranz (Eiche, Rose, Mondviole) hergestellt hatten, „segnete“ am Festmorgen der Pastor „das Jahr“; nachmittags war Tanz um die große Linde, der Kranz aber wurde durch das Dorf dem nächstjährigen Nutznießer der Kranzwiese (der Gemeindewiese am Hamberger Bach) zugetragen. Den folgenden Tag eröffnet ein Scherzspiel, das Aufsuchen des versteckten, führenden Knechtes. Dieser wurde dann hinter eine Schlittenschleife gebunden, auf der ein Trompeter saß, zum Richtplatz geführt und zu etlichen Runden verurteilt. Nun ging es heischend herum bei den Bauern, bis die Leute bei dem Kranzbauern die gesammelten Eier, Schinken usw. verzehrten und in fröhlichem Tanz das Fest beschlossen. Im Scherzspiel mögen Reste altgermanischen Brauchs beim Frühlingsfest (Vertreibung des Winters, Herdeaustrieb) oder beim Mittsommertag (Balders Tod?) durchblicken.

Bild von 1919 anläßlich der goldenen Hochzeit von Thomas Stein 

im Hintergrund ist das Haus in Hansfelde Am Denkmal 2

Auf der Karte von 1790 des Majors Vahrendorf ist das Haus bereits eingezeichnet.

Piepjung verschuldet sich am 10.4.1858 bei Hans Hinrich Schrör im Gut Niendorf;

1. Okt 1879 kauft Thomas Stein das Haus für 1900 Mark;

1879 muss er sich für den Hauskauf 580 M von Max Möller leihen

am 12.3.1923 wird das Haus an Johannes Stein übertragen

von 1954 bis 1999 ist Irene Goebel (geb. Stein) Besitzerin,

von 1999 bis 2006 Familienbesitz von Hans-Hermann Goebel

2006 verkauf an Familie O. Tümer und B. Brandys

Postkarte Hansfelde 1905

Gruss aus Hansfelde i. H. Viele Grüße vom Kaffeeball sendet dir deine Adi Minna B. Kliehs J. Spethmann D. W. H. W.

Die besten Grüße sendet Adele. Weshalb seid Ihr denn nicht vertreten? Liebe Alwine! Heute am Montag Abend sitzen wir zusammen, erzählen uns noch einmal von dem Amüsement von gestern und frischen den Katzenjammer etwas auf. War gestern Abend zu schwach zum schreiben Regina

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