Anleitung für die Benutzung des Dorfsippenbuches

 

1. Anordnung des Stoffes

So verwickelt auch die Darstellung verwandtschaftlicher Zusammenhänge im einzelnen sein mag, so läßt sich der zeitliche Ablauf der Geschlechter doch auf ein stets gleichbleibendes Grundelement zurückführen: auf die aus einem Elternpaar und seinen Kindern bestehende Familie ("Kleinfamilie"), die durch die Eheschließung entsteht, durch die Geburt der Kinder wächst, mit ihrem Heranwachsen und Ausscheiden aus dem Vaterhaus wieder schwindet und schließlich mit dem Tod der beiden Ehegatten erlischt, um so im Wechsel der Zeit immer neuen Familien Platz zu machen.

Der gesamte Stoff ist daher grundsätzlich nach Familien geordnet. Jede dieser Familien ist durch eine laufende Familiennummer gekennzeichnet. Sämtliche Familien sind nach Familiennamen und innerhalb dieser wieder zeitlich geordnet. Der verwandtschaftliche Zusammenhang zwischen den einzelnen Familien wird in der Regel mit Hilfe der Familiennummern hergestellt (siehe Punkt 4).

 

2. Ordnung nach Familiennamen

Alle Familien gleichen Namens wurden zusammengefaßt zeitlich geordnet, ohne Rücksicht darauf, ob sie in Familienzusammenhang stehen oder nicht; eine Trennung nach Stämmen wurde also nicht vorgenommen.

Da die Schreibweise eines bestimmten Familien- und Vornamens z.T. noch im 19.Jahrhundert starken Schwankungen unterlag, wurde die Einordnung in der Regel nach der heutigen Schreibweise durchgeführt. War dies nicht möglich, z.B. wenn der Familienname heute nicht mehr in Vechelade vorkommt, so wurde die häufigste, bezw. die der heutigen Rechtschreibung am ehesten entsprechende Schreibweise für die alphabetische Einordnung gewählte Die abweichenden Formen eines Familiennamens werden nur einmal, in (der Überschrift, angegeben; bei der einzelnen Kleinfamilie ist der Familienname regelmäßig durch den Anfangsbuchstaben gekürzt, z.B. B. = Behme. Unter den abweichenden Schreibweisenl ist auf die für die Einordnung maßgebende Schreibweise jeweils hingewiesen.

 

3. Zeitliche Ordnung

Für die zeitliche Einordnung einer Familie war stets der Zeitpunkt ihrer Entstehung maßgebend, also in der Regel das Traudatum. War das Traudatum nicht zu ermitteln - so z.B. bei Beginn der Kirchenbücher, ferner wenn eine Familie von außerhalb zuzog oder die Trauung an einem anderen Orte stattfand - dann ist die betreffende Familie zeitlich nach dem Geburtsjahr des ersten bekannten Kindes eingeordnet. Über die zeitliche Einordnung der unehelichen Verbindungen siehe Punkt 6.

 

4. Darstellung der Familienzusammenhänge.

Bei jeder Familie ist sowohl beim Mann als auch bei der Frau in eckigen Klammern durch die Familiennummer angegeben, aus welchen Familien sie stammen. Ebenso wird in den gleichen ekkigen Klammern auf andere Ehen oder uneheliche Verbindungen, die die betreffende Person vor- oder nachher allenfalls noch eingegangen ist, hingewiesen. So bedeutet z.B. bei der Familie 285 die Angabe

<aus 169; o-o s.172, oo II Metzing s.659>, daß die Frau aus der Farn. 169 stammt, ein uneheliches Kind hatte (s.Fam.172) und in zweiter Ehe mit einem Metzing (s. Fam. 659) verheiratet war, während die Fam. 285 ihrer ersten Ehe entspricht.

In gleicher Weise wird es bei den Kindern jeder Familie durch Zusatz der entsprechenden Familiennummern in eckigen Klammern angegeben, welche Familien sie später gegründet haben, bezw. welche unehelichen Verbindungen allenfalls vorgefallen sind. Bei den Mädchen wird auch der Familienname des Ehemannes genannt.

Bei Personen, die von außerhalb stammen, wird in den eckigen Klammern anstelle der Familiennummer angegeben, was über ihren Herkunftsort, ihre Eltern, deren Beruf und Wohnort usw. bekannt ist.

 

5. Uneheliche Verbindungen

Uneheliche Verbindungen stellen "biologische Familien" dar und sind ebenfalls durch Familiennummern gekennzeichnet. Sie sind zeitlich nach dem Geburtsjahr des (ersten) Kindes eingeordnet, z.B.:

o-o (1720): .....

Ist der Vater nicht genannt, so stehen sie unter dem Familiennamen der unehelichen Mutter. Ist der Vater genannt, so stehen sie unter dem väterlichen oder unter dem mütterlichen Familiennamen, je nachdem welchen Namen die Kinder später geführt haben. Ließ sich darüber - wie häufig - nichts feststellen, dann ist die uneheliche Verbindung unter dem mütterlichen Namen eingeordnet.

Steht eine uneheliche Verbindung unter dem mütterlichen Familiennamen, so findet sich unter dem Namen des unehelichen Vaters (oder im umgekehrten Fall unter dem der Mutter) ein Verweis (ohne Familiennummer), jedoch nur dann, wenn die betreffende Person nicht aus einer ortsansässigen Familie stammt.

Hatte eine Frau mehrere uneheliche Kinder, ohne daß die Väter bekannt sind, so sind diese Kinder der Einfachheit halber unter einer gemeinsamen Familiennummer zusammengefaßt; damit ist jedoch nicht gesagt, daß es sich um Vollgeschwister von demselben Vater handelt.

Uneheliche Kinder, deren Eltern später heirateten (sogenannte "voreheliche Kinder"), sind nicht als uneheliche Kinder behandelt, sondern sind gemeinsam mit den ehelich geborenen Kindern unter der ehelichen Familiennummer zu finden.

 

7. Mehrfache Ehen

Hat ein Mann mehrmals geheiratet, so stehen die näheren Angaben über ihn - Beruf, Wohnort, Geburts- und Sterbedaten nur bei seiner ersten Ehe. Bei mehreren Ehen einer Frau werden jedoch diese Angaben stets wiederholt.

 

8. Vereinzelte Todesfälle,

die sich nicht einwandfrei in den Familienzusammenhang eingliedern ließen, sind zwar auch durch Familiennummern gekennzeichnet, konnten aber nicht zeitlich eingeordnet werden, sondern stehen am Ende jedes Familiennamens, allenfalls in sich wieder zeitlich geordnet.

 

9. Errechnete Geburtsdaten,

z.B. aus dem Sterbealter, stehen in runden Klammern oder sind mit dem Zusatz "um" versehen; sie sind wegen der häufigen Unzuverlässigkeit der Altersangaben nur als bedingt richtig anzusehen.

 

10. Der Ortsname "Vechelade"

ist wegen seines häufigen Vorkommens in der Regel nicht angegeben, außer wenn durch die Unterlassung Zweifel entstehen könnten. ,,*. 26.3.1915" bedeutet also: geboren in Vechelade am 26.3.1915. Hingegen bedeutet "+.oo 15.7.1835": Gestorben am 15.7.1835, Sterbeort unbekannt.

 

11. Bekenntnis

Da die Bewohner von Vechelade fast durchweg dem evangelischen Bekenntnis angehören, ist das Bekenntnis nur dann angegeben, wenn es davon abweicht.

 

12. Verwendete Zeichen und Abkürzungen.

* geboren

getauft

+ gestorben

# begraben

+* totgeboren

* u + am Tage der Geburt gestorben

oo getraut

o-o uneheliche Verbindung

o/o geschieden

 

 

S.d. Sohn des

u.d. und der

geb. geborene

T.d. Tochter des

Konf. Konfirmiert

Bgr Bürger

Mstr Meister

Folgende Abkürzungen sind für häufig vorkommende Orte gebraucht:

Va. Vechelade; Ve. Vechelde, We. Wedtlenstedt, La. Lamme, Wa. Wahle, Br Braunschweig

 

13. Verzeichnis der vorkommenden Familien- und Ortsnamen.

Alle Familiennamen sind in einem Verzeichnis am Schlusse des Buches zusammengestellt, ebenso alle vorkommenden Ortsnamen.

 

14. Ergänzungen und Berichtigungen

Einige Familien mußten nachträglich ausfallen, so daß die entsprechenden Familiennummern unbesetzt blieben. Andererseits wurde eine Anzahl von später eingeschobenen Familien durch Familiennummern mit dem Zusatz a, b usw. gekennzeichnet.

 

15. Verschiedenes

Die bearbeiteten Kirchenbücher enthalten die Daten von Vechelde und Vechelade. Es war besonders zu Beginn der Kirchenbücher - schwierig, ja vielfach unmöglich, die beiden Dörfer von einander zu trennen. Sie konnten, was für die Darstellung der Sippen am günstigsten gewesen wäre, leider nicht zu einem Dorfsippenbuch verarbeitet werden. Hinzu kommt, daß die Kirchgemeinden von Vechelde und Vechelade mit der Gemeinde Wedtlenstedt in einem Kirchspiel zusammengefaßt sind und die Daten von allen drei Dörfern zusammen verkartet und zu Familienbüchern umarbeitet wurden. Da ihre Veröffentlichung in einem Dorfsippenbuch auf Schwierigkeiten stieß und dieses auch zu umfangreich geworden wäre, ist später eine Trennung vorgenommen worden. Dabei wurde ein Teil der Angaben, die zur gegenseitigen Ergänzung dienten, von einem Buch in das andere übertragen.

Die in () gesetzten Daten konnten nicht überprüft werden. Auffallend ist in Vechelade die verhältnismäßig hohe Zahl der nach der Taufe hinzukommenden Vornamen, die ebenfalls in () hinzugesetzt wurden.

Ebenso ist auch ein Wechsel des Rufnamens bei ein und derselben Person festzustellen, besonders zwischen den Vornamen Hennig und Heinrich. Erwähnt sei ferner, daß die Kirchenbücher in den ersten Jahrzehnten lückenhaft und unklar geführt und zeitweise schwer lesbar sind. Die Eintragungen vor 1730 liegen nicht in der Urschrift vor, sondern sind, wie der erste Kirchenbuchführer schreibt "von Gerichtswegen aus den vorhandenen Nachrichten zusammengetragen".

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